Wäre es doch bloss so einfach!

Wäre es doch bloss so einfach!

Die Mall am Changi Airport zählt nicht umsonst zu einer der Hauptattraktionen der Stadt.

Das scheint die Reise der Airportkrimis zu werden. Nur dass ich mir dieses Mal ein wenig an die eigene Nase fassen muss. Wenn man von Singapur über Sydney nach Alice Springs fliegt ist das nicht nur wegtechnisch reichlich umständlich (aber leider kaum anders möglich), man wechselt auch in Sydney von einem internationalen Flug auf einen Inlandsflug. Das bedeutet in Sydney nicht etwa Einreise + entspanntes Rüberschlendern zum nächsten Gate sondern (wie mir jetzt deutlicher als vorher bewusst ist): Einreise nach Australien, Gepäck abholen, Zollabwicklung, Gepäck wieder einchecken, Transfer zum Domestic Terminal, Sicherheitskontrolle und dann entspannt zum Gate schlendern – falls die 2 Stunden zwischen Landung und Boarding dafür ausreichen. Ich habe bislang noch nie einen Flug verpasst und musste um diese Premiere abzuwenden erstmals im ganz großen Stil mit viel Bitten, Mitleid erheischen und etwas Dreistigkeit die Schlangen die zwischen mir und dem Anschlussflug lagen abkürzen. Es war eine Achterbahn der Gefühle. Im Flieger schafften wir es bis zur Ausgangstür bevor sie sich öffnete, die 80m Einreiseschlage haben wir bis auf 3 Personen komplett übersprungen doch dann kam die berüchtigte Gepäckbandlotterie. Das ganze Rondell war schon mit Koffern voll belegt als unsere beiden Taschen endlich nach 50min auftauchten. Mittlerweile war die Schlage beim Zoll beachtlich angewachsen aber mit bewährter Taktik zu bewältigen. Weiter zum Qantas Bagage drop-off für Domestic Flights. Wieder eine lange aber recht zügige Schlange um ins Gebäude reingelassen zu werden. Drinnen ein wenig Tränendrüse um in der Fastlane zügig unsere Taschen abgeben zu können. Schnell in den Transferbus zum Domestic Terminal. Welcher Bus? Wieder 10min nervenaufreibendes Warten + Fahrt über die ampelgespickte Route zum Terminal. Ankunft 8:30 Uhr. Boarding ist 9:00 Uhr. Steht also nur noch die 100m lange Schlange des Securitychecks zwischen uns und dem Gate. Diesmal kommen wir mit unserer Taktik nicht sehr weit, da sehr viele Wartende auch (z.T. noch engere) Anschlussflüge haben. Also üben wir uns in Zen-artiger Geduld. Zum Glück schaffen die 2 Lanes in Sydney mehr als die 6-8 in Berlin. (Wahrscheinlich sind die Australier einfach nicht gründlich genug.) 8:50 Uhr können wir am Gate noch hastig ein Frühstückssandwich verschlingen und sitzen dann doch tatsächlich im Flieger nach Alice Springs. (Zwar in der letzten Reihe und mit magenbeunruhigenden Turbulenzen, aber man muss auch mal zufrieden sein mit dem was man hat – einen Anschlussflug!)

Tatsächlich geschafft. (Wir fallen gleich auf: Hier trägt man keine Masken mehr!)

Nach 3 Stunden in Alice Springs angekommen bleibt es ein anstrengender (wenngleich auch nicht mehr so stressiger) Tag: Shuttle zur Autovermietung organisieren (es steht nicht ein einziges Taxi am Flughafen), Auto übernehmen (nein, ich möchte keine Zusatzversicherung um den Selbstbehalt im Schadensfall zu reduzieren), Ausrüstung des Autos vervollständigen lassen (mit Heringen baut sich ein Zelt viel besser auf), rechtzeitig beim „G‘ Day Mate“ Campground einchecken, eine vernünftige Mahlzeit organisieren (Sushi vom Förderbandteller!), eine SIM-Karte besorgen, eine hochauflösende Straßenkarte der Region erstehen, Lebensmittel einkaufen (inkl. Basics für die nächsten Wochen wie z.B. Gewürze, Mehl, Zucker, Öl etc.), den Einkauf im Auto sinnvoll verteilen, Abendbrot essen, Zelt erstmalig aufbauen und dann endlich schlafen. Morgen kaufen wir den Rest und dann geht’s endlich los.

Das haben wir uns verdient!

Fun fact: Es müssen nicht immer ganze Stunden sein. Im Bundestaat Norther Teritorries haben wir +7:30h Zeitverschiebung nach Deutschland

10 Gedanken zu „Wäre es doch bloss so einfach!

  1. Wir wünschen euch gaaanz entspannte Tage in und um Alice Springs. Vergesst die Sonnencreme nicht und lasst die Schuhe nicht unbeaufsichtigt 😉 Die Wohnungsaufpasser

  2. Es liest sich wirklich wie ein Krimi. Das Schlimme: wir KENNEN die Mitwirkenden und fiebern mit!!! Aber, Happy End- ihr lasst euch nicht unterkriegen. Wir wünschen euch weitere spannende Tage. LG InDi
    PS: Sind Mehl und Öl in Australien auch rationiert? ;o))

  3. Hallo, liebe „SebJon“,
    das ist ja adventerful!!! Wir wären da hängengeblieben, aber ihr habt es geschafft. Seid stolz auf euch! You are heros!!! Genießt das rote Zentrum und grüßt es von Robert und mir. Wir sind alle in Gedanken bei euch und wünschen Spaß, tolle Erlebnisse und gute Aussi-Erfahrungen. Bleibt gesund! Herzlichst Gerd und Thea

  4. Hallo ihr zwei! So viel Nervenkitzel gleich in den ersten Tagen! Wird Zeit, dass die beiden Mädels nachkommen☺️. Wir sind sehr gespannt, was euch noch alles im Australischen Busch erwartet.
    Liebe Grüße Mandy

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