Stadt, Land, Fluss

Stadt, Land, Fluss

Nach einem Stopover im tropisch heißen Frankfurt sind wir jetzt also in Kanada. Unsere erste Station ist Toronto am Lake Ontario. Die größte Stadt Kanadas (6,8 Mio. Menschen wohnen im Umkreis) lässt sich sehr gut mit U-Bahn, Straßenbahn, Bus und zu Fuß erkunden. Vielleicht sind wir den Trubel einfach nicht mehr gewohnt oder wir sind von unserer Erfahrung in Vancouver verwöhnt, aber so ganz will der Funke bei uns nicht überspringen. Letztlich eine große, laute und nicht sehr grüne Stadt amerikanischer Schachbrettbauweise ohne großartige „must-see-attractions“.

Casa Loma ist Torontos Neu Schwanstein. Ein reicher Einwohner hat es sich Anfang des 20. Jahrhunderts bauen lassen.

Fairerweise sollte man erwähnen, dass die Stadt zu den sichersten in Nordamerika gehört, sie sehr lebendig und weltoffen ist und wir mit etwas Glück (und vielen gelaufenen Kilometern) auch einige nette kleine Ecken entdeckt haben.

Das alte Destillery Quarter ist mit vielen bunten Läden (und Brauereien) gepflastert.

Einen der vier Tage nutzen wir für einen Ausflug (per Mietwagen) zu den nahegelegenen Niagarafällen. Nach den Entfernungen in Australien sind die 125km für uns wirklich nur „um die Ecke“. Kleiner Exkurs: Der Niagara River entwässert den Eriesee entlang einer schmalen Schlucht in den Ontariosee. Er ist dadurch einer der kürzesten und wildesten Flüsse der Welt. Die gleichnamigen Wasserfälle „fressen“ sich seit dem Ende der letzten Eiszeit mit bis zu einem Meter pro Jahr von der Flussmündung Richtung Eriesee. (Seit dem Bau der Kraftwerke hat sich der Wasserfluss über die Kante so stark reduziert, dass es momentan nur noch 10cm pro Jahr sind.) Fun Fact: Auf beiden Seiten der Wasserfälle gibt es einen Ort namens Niagara Falls (einmal auf kanadischer und einmal auf amerikanischer Seite).

Wenn so ein reißender Fluss plötzlich scharf abbiegen muss entsteht ein ordentlicher „Whirlpool“.

Tine hat herausgefunden, dass man auch am Fluss entlang 23km von der Mündung zu den Fällen radeln kann. Das klingt gut. Vom beschaulichen kleinen Winzerort Niagara-on-the-lake aus geht es auf einem gut ausgebauten Fahrradweg entlang der „Fraßspur“ vorbei an etlichen „wineries“ und Obstplantagen nach Süden.

Bei den Temperaturen nimmt man gern mal einen Fotostop in Kauf.

Die Wasserfälle selbst sind (erwartungsgemäß) extrem überlaufen und auf beiden Seiten (mit zumindest etwas Abstand zum Fluss) mit Hotels, Casinos und sonstigen Vergnügungsparks gepflastert. Dennoch ein gewaltiges Naturschauspiel. Nicht so hoch und breit wie Iguazu (an der Grenze Brasilien, Argentinien, Parguay) aber dafür mit höherem Wasserdurchsatz. Jetzt „fehlen“ uns nur noch die Victoriafälle in Afrika.

Wir bezweifeln, dass die Leute auf dem Boot noch irgendetwas außer Gischt gesehen haben.

Der Rückweg ist dank Rückenwind und etwas Gefälle deutlich leichter, was von uns angesichts von fast 30 Grad dankend zur Kenntnis genommen wird. Da haben wir uns das Abendessen in einer netten kleinen Winery (samt lokalem Weißwein) redlich verdient. Ich hatte bislang noch nie von kanadischem Wein gehört, bin aber positiv von der Qualität überrascht. Europäische Winzer haben die günstigen klimatischen und geologischen Gegebenheiten wohl vor ein paar Jahrzehnten entdeckt und eine lokale Winzertradition aufgebaut. Man lernt nie aus.

Abends stoppen wir noch mal kurz mit dem Auto bei den Fällen an, um uns die Illumination anzuschauen.

Am letzten Tag müssen wir irgendwie die Zeit bis zu unserem Abflug nach Halifax um 19:30 Uhr überbrücken. Was macht Familie Berg? Richtig, rätselt sich durch einen hervorragenden und äußerst immersiven Escaperoom und testet dann noch (im dazugehörigen Game-Café) ein paar Brettspiele aus. Da verfliegen die Stunden im Nu.

7 Gedanken zu „Stadt, Land, Fluss

  1. Die Wasserfälle sehen abends stark nach Hollywood aus. Aber ein Hingucker ist es mit Sicherheit. Für den Rückflug solltet ihr euch noch etwas Zeit lassen. Morgen fallen für mindestens 24 Stunden alle Flüge aus. Das Bodenpersonal streikt. Also lasst es euch erst mal in Kanada weiter gut gehen. 😎😎

  2. Kanada ist spannend mit den vielen Wälder und faszinierend sind schon die Niagarfälle. Ich wünsche euch einen erfolgreichen Tripp. Ich denke , ihr werdet noch einige Kilometer schruppen.

  3. Hi aus dem nicht mehr ganz so tropischen Braunschweig 🙋🏼‍♀️ wenn die Niagarafälle in bunt sind ja doch sehr gewöhnungsbedürftig 😀viel Spaß noch Felix und Bianca

  4. Hi, ihr Lieben, ja, wenn man in Australien unterwegs war, dann sind alle anderen Entfernungen ein kleiner Sprung! Kanada hat aber doch auch ausgedehnte, weite Wälder, wo ihr vermutlich jedoch nicht tagelang drin unterwegs sein wollt. Und wir haben die Iguazu-Fälle noch nicht gesehen, dafür Niagara und Victoria.
    Genießt alles weiterhin, wünschen euch wenig Aufregendes und viel Spannendes! Herzlichst Gerd und Thea

  5. Wie gewaltig sich Fluss und Wasserfall durch die Landschaft „fressen“ ist beeindruckend. Die Erlebnistour mit dem Fahrrad hätte uns auch gefallen. Danke -Josephina- für deinen Zusatztbericht 📞 gestern. Liebe Grüße euch DREIER-TEAM und ☀️

  6. Wir waren damals auf dem CN Tower. Ein unvergessliches Erlebnis! Der wahnsinnig weite Rundblick, nach unten Glas zum rüberlaufen und schauen und dann nochmal ganz nach oben in die Aussichtsplattform Sky Pod. Das war großartig. Alles so klein ringsherum, selbst die Wolkenkratzer und das Stdion.
    In den Niagara Falls konnte man von hinten innen bis zur Kante vorlaufen, war ein Spaß. Außerdem gabs darin eine Ausstellung mit Kino und Regen, wie den Fälle entstanden sind. Quasy eine erdgeschichtliche Animation, mit wackelndem Fußboden, Gischt und Regen.
    Viel Spaß weiterhin

  7. Hallo ihr drei! Gut zu wissen, welchen Eindruck ihr von Toronto habt. Ich glaube auch, dass ihr mit Halifax und der atlantischen Seite viel Freude haben werdet.
    Viele Grüße
    Mandy

Schreibe einen Kommentar zu Benno Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert