Last but not least

Last but not least

Für die letzte Reisewoche haben wir uns den östlichen Teil Nova Scotias vorgenommen. Der Sunrise Trail führt uns über kleine Küstenorte (leider ohne dabei zwischendurch die Küste wirklich zu Gesicht zu bekommen) bis zur Insel Cape Breton.

In Tatamagouche kann man in alten Eisenbahnwaggons speisen und auch übernachten.
In Sackville war zufällig ein Kleinkunstfestival als wir vorbeikamen.

Durch das große Binnenmeer Bras d’Or ist man auf der Insel nirgendwo weit vom Wasser entfernt. Mehrere Tage lang fällt es uns sogar direkt von oben entgegen. Willkommen im besonders schottischen Teil von Nova Scotia, wo die Traditionen anscheinend akribisch bis hin zum Wetter gepflegt werden. Die größte Stadt der Region ist eine traurige, ehemalige Bergbaustadt, die wir links liegen lassen. (Mit Sydney haben wir es auf dieser Reise nicht so. Mehr als eine Stipvisite ist wieder nicht drin.)

Leider hat man durch die dichten Wälder nur selten unverstellte Blicke aufs Wasser.

Wir besuchen lieber Louisbourg. Hier wurde seit den sechziger Jahren (auch als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die durch den Strukturwandel gebeutelte Region) die ehemalige französische Festungsstadt teilweise wieder aufgebaut. Wie auch schon in Kings Landing vermitteln die „Einwohner“ einen bildhaften Eindruck vom Leben der damaligen Zeit.

1758 wurde die Festung zum zweiten und letzten Mal von den Briten erobert und vollständig geschleift.
Natürlich gehört auch Musketen- und Kanonenschießen zum Programm.
Der „Verurteilte“ wird zum zum Hafentor zur öffentlichen Urteilsverkündung geführt.

Auf der Halbinsel Iona wurde auf ähnliche Art und Weise die schottische Besiedlungsgeschichte anhand von Behausungen im Laufe der Jahrhunderte (von schottischen Erdhütten über Blockhäuser bis hin zu Wohngebäuden des 18. und 19. Jahrhunderts) dargestellt. So konnten wir die kleinen aber kontinuierlichen Verbesserungen z.B. anhand der Feuer- und Kochstellen sehr gut nachvollziehen.

Die originale Wollmühle ist immer noch funktionstüchtig und wird live vorgeführt.

Die Tour auf dem Cabot Trail (einer Route entlang der Nordküste mit angeblich spektakulären Ausblicken) fällt buchstäblich ins Wasser. Auf dem Weg zum Nationalpark ist außer Nebel nichts zu sehen und dort angekommen erfahren wir, dass der Regen der letzten Tage die Straße weggespült hat.

Willkommen auf dem Cabot Trail mit seinen spektakulären Meerblicken.

Also wieder den gleichen Weg zurück. Dann bleibt wenigstens noch Zeit, uns das überraschend gute Museum in Baddeck über das Leben und Wirken von Alexander Graham Bell, der dort wohnte, anzusehen. Ich wusste gar nicht, dass er sich neben dem Telefon auch mit Leichtbau (Tetraederbauweise), Flugdrachen, Flugzeugen und Tragflächenbooten beschäftigt hat.

Auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz.

Von hier aus rumpeln wir direkt zurück nach Halifax. Und das sprichwörtlich. Die Straßen hier in Kanada sind fast durchweg von überraschend schlechter Qualität. In Verbindung mit einem äußerst schwingungsanfälligen Camperaufbau eine sehr unglückliche Kombination.

Auch das zählt noch als Wohnmobil.
Solche „Linienbusse“ waren keine Seltenheit.

Halifax ist für eine amerikanische Großstadt ein sehr angenehmer Flecken Erde. Das interessante Einwanderermuseum, die alte Festung und eine nett gestaltete Hafenpromenade halten uns beschäftigt.

Viel Wasser, eine moderne Hafenpromenade, nette Cafes und Geschäfte – in Halifax kann man es aushalten.
Bei der Zitadelle fand gerade das Atlantic Kite Festival statt.
Wer kann da schon widerstehen?

Mit einem Tagesauflug zum Leuchtturm von Peggy’s Cove setzen wir den letzten Haken auf der Must-See-Liste unseres Reiseführers bevor wir unseren „Campingausflug“ beenden. Am Dienstag geht dann unausweichlich der Flieger über Paris zurück nach Hannover.

Kein Besuch in Nova Scotia ohne den Besuch des Leuchtturms von Peggy’s Cove – zumindest wenn man dem Reiseführer glaubt.
So bekommt Tine endlich auch ihr Bild mit den bunten Hummerkörben.

Damit geht unsere zweite große Reise jetzt nach fast 4 Monaten zu Ende. Sind wir traurig darüber? Eigentlich nicht. Wie schon bei der letzten Tour lehrt die Erfahrung, dass bei uns nach 2-3 Monaten die Abenteuerlust und Aufnahmebereitschaft für eine Weltregion nachlässt und wir entweder eine neue Region (mit möglichst anderem Reisestil) brauchen oder wir uns auch die Rückkehr ins „normale“ Leben sehr gut vorstellen können. Die Abwechslung ist halt die Würze des Lebens. Insofern haben wir unsere Kanadatour sehr genossen und freuen uns jetzt auf zu Hause und das Wiedersehen mit der Familie und unseren Freunden.

Die Kanadier waren meistens sehr entspannt.

Vielen Dank für die vielen Kommentare, E-mails und sonstigen Grüße. Wir haben uns immer sehr darüber gefreut. Bis vielleicht zur nächsten Tour. Man weiß ja nie …

4 Gedanken zu „Last but not least

  1. Vielen Dank für die vielen spannenden und abwechslungsreichen Berichte. Habt heute eine gute Heimreise und Willkommen zurück. ☺️. Wir sehen uns spätestens Anfang September.

  2. Moin Christina und Familie 🙂

    Danke für die vielen tollen Berichte – morgens im Büro die perfekte Lektüre zum Start in den Tag 😉 Es hat viel Spaß gemacht bei eurer Tour mitzulesen und ihr habt ja wirklich eine Menge erlebt. Gute Heimreise und schonmal viel Spaß beim Fotos und Videos Sortieren … 😛

    Liebe Grüße aus dem Büro und bis bald

  3. So leckere Erdbeeren
    und der Kuchen -hmm-
    und Cannabis🧐
    Guten, sicheren Flug!!
    Wir freuen uns auch auf
    das Wiedersehen in WOB 🥰
    Dankeschön für die spannende,
    abwechslungsreiche, interessante Lektüre!

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