
Last but not least

Für die letzte Reisewoche haben wir uns den östlichen Teil Nova Scotias vorgenommen. Der Sunrise Trail führt uns über kleine Küstenorte (leider ohne dabei zwischendurch die Küste wirklich zu Gesicht zu bekommen) bis zur Insel Cape Breton.


Durch das große Binnenmeer Bras d’Or ist man auf der Insel nirgendwo weit vom Wasser entfernt. Mehrere Tage lang fällt es uns sogar direkt von oben entgegen. Willkommen im besonders schottischen Teil von Nova Scotia, wo die Traditionen anscheinend akribisch bis hin zum Wetter gepflegt werden. Die größte Stadt der Region ist eine traurige, ehemalige Bergbaustadt, die wir links liegen lassen. (Mit Sydney haben wir es auf dieser Reise nicht so. Mehr als eine Stipvisite ist wieder nicht drin.)

Wir besuchen lieber Louisbourg. Hier wurde seit den sechziger Jahren (auch als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die durch den Strukturwandel gebeutelte Region) die ehemalige französische Festungsstadt teilweise wieder aufgebaut. Wie auch schon in Kings Landing vermitteln die „Einwohner“ einen bildhaften Eindruck vom Leben der damaligen Zeit.



Auf der Halbinsel Iona wurde auf ähnliche Art und Weise die schottische Besiedlungsgeschichte anhand von Behausungen im Laufe der Jahrhunderte (von schottischen Erdhütten über Blockhäuser bis hin zu Wohngebäuden des 18. und 19. Jahrhunderts) dargestellt. So konnten wir die kleinen aber kontinuierlichen Verbesserungen z.B. anhand der Feuer- und Kochstellen sehr gut nachvollziehen.

Die Tour auf dem Cabot Trail (einer Route entlang der Nordküste mit angeblich spektakulären Ausblicken) fällt buchstäblich ins Wasser. Auf dem Weg zum Nationalpark ist außer Nebel nichts zu sehen und dort angekommen erfahren wir, dass der Regen der letzten Tage die Straße weggespült hat.

Also wieder den gleichen Weg zurück. Dann bleibt wenigstens noch Zeit, uns das überraschend gute Museum in Baddeck über das Leben und Wirken von Alexander Graham Bell, der dort wohnte, anzusehen. Ich wusste gar nicht, dass er sich neben dem Telefon auch mit Leichtbau (Tetraederbauweise), Flugdrachen, Flugzeugen und Tragflächenbooten beschäftigt hat.

Von hier aus rumpeln wir direkt zurück nach Halifax. Und das sprichwörtlich. Die Straßen hier in Kanada sind fast durchweg von überraschend schlechter Qualität. In Verbindung mit einem äußerst schwingungsanfälligen Camperaufbau eine sehr unglückliche Kombination.


Halifax ist für eine amerikanische Großstadt ein sehr angenehmer Flecken Erde. Das interessante Einwanderermuseum, die alte Festung und eine nett gestaltete Hafenpromenade halten uns beschäftigt.



Mit einem Tagesauflug zum Leuchtturm von Peggy’s Cove setzen wir den letzten Haken auf der Must-See-Liste unseres Reiseführers bevor wir unseren „Campingausflug“ beenden. Am Dienstag geht dann unausweichlich der Flieger über Paris zurück nach Hannover.


Damit geht unsere zweite große Reise jetzt nach fast 4 Monaten zu Ende. Sind wir traurig darüber? Eigentlich nicht. Wie schon bei der letzten Tour lehrt die Erfahrung, dass bei uns nach 2-3 Monaten die Abenteuerlust und Aufnahmebereitschaft für eine Weltregion nachlässt und wir entweder eine neue Region (mit möglichst anderem Reisestil) brauchen oder wir uns auch die Rückkehr ins „normale“ Leben sehr gut vorstellen können. Die Abwechslung ist halt die Würze des Lebens. Insofern haben wir unsere Kanadatour sehr genossen und freuen uns jetzt auf zu Hause und das Wiedersehen mit der Familie und unseren Freunden.

Vielen Dank für die vielen Kommentare, E-mails und sonstigen Grüße. Wir haben uns immer sehr darüber gefreut. Bis vielleicht zur nächsten Tour. Man weiß ja nie …
4 Gedanken zu „Last but not least“
Vielen Dank für die vielen spannenden und abwechslungsreichen Berichte. Habt heute eine gute Heimreise und Willkommen zurück. ☺️. Wir sehen uns spätestens Anfang September.
Moin Christina und Familie 🙂
Danke für die vielen tollen Berichte – morgens im Büro die perfekte Lektüre zum Start in den Tag 😉 Es hat viel Spaß gemacht bei eurer Tour mitzulesen und ihr habt ja wirklich eine Menge erlebt. Gute Heimreise und schonmal viel Spaß beim Fotos und Videos Sortieren … 😛
Liebe Grüße aus dem Büro und bis bald
Es war ein sehr schöner Reisebericht und brachte Abwechslung in mein tristes Leben. Ich wünsche euch eine gute Heimreise.
So leckere Erdbeeren
und der Kuchen -hmm-
und Cannabis🧐
Guten, sicheren Flug!!
Wir freuen uns auch auf
das Wiedersehen in WOB 🥰
Dankeschön für die spannende,
abwechslungsreiche, interessante Lektüre!