Melaka

Melaka

[Sebastian – 29.01.2015]
Unsere letzte Station in Malaysia ist Melaka, eine Küstenstadt zwischen Kuala Lumpur und Singapur, der die Meerenge zwischen der malaiischen Halbinsel (deren Südteil auch Malakka-Halbinsel heißt) und der Insel Sumatra ihren Namen zu verdanken hat. (Falls ihr Euch über die unterschiedliche Schreibweise wundert, hier ein kleiner Exkurs in die malaysische Sprache: Alles wird so ausgesprochen, wie es geschrieben wird. Das betrifft auch die aus dem Englischen übernommenen Worte. Dann wird schnell klar, was mit Teksi, Bas, Kaunter, Muzium und Epel gemeint ist. So wurde auch aus dem englisch ausgesprochenen Malakka das malaysische Melaka.) Die Stadt (entstanden aus einem Piratennest) war seit dem 13. Jahrhundert eine bedeutende Handelsstadt an der Gewürzroute zwischen Indien und China, da man durch die Meerenge ohnehin musste und hier den Wechsel der Monsunwinde abwarten konnte. Kein Wunder, dass die Portugiesen 1511 diese Stadt eroberten, um den Gewürzhandel nach Europa zu monopolisieren. Worüber die Holländer nicht entzückt waren und die Stadt 130 Jahre später den Portugiesen abnahmen, um selbst 183 Jahre später die Stadt den Engländern überlassen zu müssen, welche wiederum nichts Besseres im Sinn hatten, als dem Konkurrenten Singapurs ordentlich die Flügel zu stutzen und vorbei war es mit der Herrlichkeit.

Aber um das alles zu erfahren und sich die „Reste“ inkl. des Unesco-Weltkulturerbe-Chinaviertels ansehen zu können, müssen wir erst mal dorthin kommen.
Die erste Hürde meistern wir diesmal schon kurz vor der Abreise, als Tine zufällig erfährt, dass die Busse nach Süden von einem ganz anderen Busterminal abfahren. Also geht es diesmal direkt zur richtigen Station und wir sind geschockt:

Endlich ist der Busfluch in Malaysia gebrochen.

Endlich ist der Busfluch in Malaysia gebrochen.

Eine blitzsaubere, topmoderne Busstation mit riesiger Anzeigetafel zu Ankünften und Abfahrten. Man fühlt sich wie auf einem Flughafen. Die Tickets sind schnell gekauft und wir checken ein. Richtig gelesen – vor jedem Ausgang zu den einzelnen Bussen werden wir mit jedem einzelnen Ticket eingebucht (genauer gesagt gescannt) bevor wir passieren dürfen. Das gab es noch nie. Auch die Busfahrt von ca. 2h verläuft völlig planmäßig. Wir sind begeistert und endlich mal nicht erst nachts am neuen Ort. Die Unterkunft liegt günstig in Fußreichweite der Innenstadt, bietet die Möglichkeit zur Selbstversorgung und wir sind quasi die einzigen Gäste.

Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind überschaubar (für unseren Aufenthalt von neun Tagen) und so teilen wir uns unser Ausflugsprogramm etwas ein. Am Vormittag machen wir mit den Kindern Schule und am Nachmittag unternehmen wir etwas:

Wir fahren (wie jeder Tourist) den Fluss entlang ...

Wir fahren (wie jeder Tourist) den Fluss entlang …

... als auch mit den berühmt berüchtigten, kitschigen, discobeleuchteten und –beschallten Fahrrad-Rikschas, ...

… als auch mit den berühmt berüchtigten, kitschigen, discobeleuchteten und –beschallten Fahrrad-Rikschas, …

(die viel besser aussehen, wenn man etwas mit der Belichtungszeit rumspielt)

(die viel besser aussehen, wenn man etwas mit der Belichtungszeit rumspielt)

... besichtigen die Ruinen des portugiesischen Festungstors und der ältesten Kirche (wo wir mit den Kindern alte holländische Grabsteine entziffern), ...

… besichtigen die Ruinen des portugiesischen Festungstors und der ältesten Kirche (wo wir mit den Kindern alte holländische Grabsteine entziffern), …

... das rote Stadthuys ...

… sowie das rote Stadthuys …

... und eine Moschee am Meer...

… und eine Moschee am Meer, …

... besuchen am Wochenende den Nachtmarkt in Chinatown, ...

… besuchen am Wochenende den Nachtmarkt in Chinatown, …

... erkunden das Maritimmuseum (das im Nachbau eines alten portugiesischen Schiffes untergebracht ist) ...

… erkunden das Maritimmuseum (das im Nachbau eines alten portugiesischen Schiffes untergebracht ist) …

... und oftmals endet der Ausflug auch einfach in einem netten Cafe/Restaurant.

… und oftmals endet der Ausflug auch einfach in einem netten Cafe/Restaurant.

Letzteres häuft sich zum Schluss. Andererseits genießen wir die relative Ruhe, um die vielen Eindrücke der letzten Wochen etwas sacken zu lassen und uns langsam auf den nächsten großen Reiseabschnitt einzustimmen.

Die Kinder haben die letzten Tage viele Pluspunkte gesammelt, die wir in einen Tagesausflug auf eine nahegelegene kleine Palmeninsel einlösen. Es ist ein herrlicher, ruhiger Tag außerhalb der Stadt mit baden, lesen, dösen und spielen (an einem wochentags menschenleeren Strand). Alle kommen auf ihre Kosten. (Und wenn Jonathan nach dem Baden am Strand sich den Rechner schnappt, um an seinem Programm weiterzuschreiben, ist Papa ganz stolz, dass sein Sohn mit solcher Begeisterung dabei ist.)

Pluspunkte sammeln lohnt sich (auch für die Eltern)!

Pluspunkte sammeln lohnt sich (auch für die Eltern)!

Ab morgen steht uns dann ein verlängertes (Reise)Wochenende bevor. Freitag zum Flughafen in Kuala Lumpur; Sonnabend 8h in der Sardinendose nach Sydney (übrigens wieder Air Asia) und dann am Sonntag noch mal in 3h mit Air New Zealand rüber nach Christchurch.
Weiter weg geht’s nicht. Ab da werden wir (geographisch gesehen) auf dem Rückweg sein.

Aber vorher erwarten uns 89 Tage Abenteuer im Land der langen weißen Wolke …

3 Gedanken zu „Melaka“

László und Andrea

Hallo, Ihr lieben Weltreisenden,
immer wieder Dankeschön für die vielen bunten Eindrücke, die uns aus dem Bildschirm in’s Zimmer purzeln wie die riesigen Dschungelblumen, zu denen Ihr eher gelaufen als gewandert seid. Ein Blick nach rechts und wir sehen aus dem Fenster auf kahle Äste und nasse Wege. Eine schöne Tasse Tee und der Gedanke an spannende Piratengeschichten in Mäläkä sind da genau das Richtige! Guten Flug! Wir freuen uns schon auf die NEWS aus Njusssiehländ! War das jetzt ein Skorpion in meinem Tee?
Herzliche Grüße von László und Andrea

Anne & Dieter

Lesen … staunen … noch einmal lesen …
Bilder bewundern … und genießen, genießen … ein wenig Sonne in unsere meist grauen Tage zaubern … usw. usf.
Guten Flug und gute Landung in Aotearoa wünschen euch eure Frankfurter

Sigrid

Vielen Dank für die neuen Eindrücke.Ich habe auch noch ein paar Pluspunkte für einen Standtag.Die Moschee sieht echt futuristisch aus.Mir gefällt natürlich auch die bunte Blumenrischka,hat was holländisches.
So jetzt wünsche ich euch eine promlemlose Weiterreise und freue mich auf neue Bilder und Berichte.Ich schau jeden Tag nach,will euch aber nicht unter Druck setzen. L.G.Sigrid aus Berlin(nicht am Strand)Gabs da tolle Muscheln?