Taveuni
[Christina – 09.05.2015]
Unser Trip nach Taveuni begann am kleinen domestic airport von Nadi. Die Einrichtung dort erinnerte eher an ein nettes Wohnzimmer als an einen Flughafen, so dass man sich sofort wohl gefühlt hat. Unser Schalter sollte um 9:30 Uhr öffnen, wie auf dem Monitor darüber zu sehen war. Um 10 Uhr war dann auch plötzlich/endlich jemand da, der unser Gepäck in Empfang nahm. Und nachdem das Gepäck eingecheckt war, fragte die junge Dame mich, ob ich bitte auf die Kofferwaage treten könnte. Wie bitte? … Ja, die Maschine ist so klein, dass sie das genaue Gewicht bestimmen müsse, um die Treibstoffmenge zu kalkulieren.

Auf dem Weg zum Flieger konnte man sich aus einer Pappkiste eine Flasche Wasser greifen.

Der Kapitän persönlich hat hier die Sicherheitseinweisung übernommen und Jonathan hatte den besten Platz.
Na gut, ich habe schon ein Weilchen nicht mehr auf einer Waage gestanden, aber das Gewicht scheint einigermaßen plausibel zu sein (wahrscheinlich war mein Handgepäck doch schwerer als gedacht). Kurz danach ging es mit der kleinen Huddel über die Insel und dann über den Ozean. Toller Ausblick!

Aus der Luft sind die Umrisse der Lagunen toll zu erkennen.
Wir sind auf Taveuni in einem ehemaligen 5-Sterne Resort untergekommen, dass zwar mittlerweile von der Substanz lebt und nun für Backpacker offensteht, aber dennoch den Charme eines teuren Resorts behalten hat. Wir haben die schönste Villa mit traumhaftem Meerblick bekommen. Da müsste man gar nicht vor die Tür gehen.

Das ist der Blick aus unserem Bett bei Sonnenuntergang – auf diese Bilder habt ihr doch gewartet – oder?
Aber ein paar Dinge wollen wir hier dann doch erleben. Dazu gehört zum Beispiel der Lavena Coastal Walk. Ein klappriges Taxi (gefühlt ohne jegliche Federung) fährt uns ca. 1 Stunde über eine wilde Schotterstraße zum Startpunkt des Tracks. Von dort wandern wir ungefähr 2 Stunden hauptsächlich am wunderschönen Strand entlang und zum Schluss etwas flussaufwärts bis zu zwei großen Wasserfällen.

Traumhafter Strand mit schiefen Palmen – wie es sich gehört.
Die letzten 100m bis zu den Wasserfällen muss man schwimmen, was wir natürlich tun. Wir sind den ganzen Tag die einzigen Touristen auf diesem Weg und genießen die wilde Natur.

Ab hier heißt es schwimmen, damit man auch den zweiten Wasserfall zu Gesicht bekommt.
Auf dem Rückweg treffen wir am Strand auf sehr viele Einheimische, die sich gerade frische Seeigel überm Feuer rösten und Oktopusse zubereiten oder einfach im Wasser planschen, um sich abzukühlen. Es ist eine tolle Stimmung am Strand.

Man hat uns Seeigel zum Probieren angeboten, aber wir konnten uns nicht durchringen.
In der Nähe unseres Resorts gibt es auch eine Perlmuschelfarm, die wir uns ebenfalls angucken. Tom, der Besitzer der Farm, holt uns mit dem Boot am Strand ab und fährt uns auf eine kleine Insel, wo er uns vieles über das „Impfen“ der Austern und die Zucht erzählt.

Der Sarong ist mein Andenken an Fiji und das Wasser ist wirklich so blau.
Hier auf Fiji werden schwarze Perlen (aus black lip oysters) gezüchtet, man kann aber auch jede beliebige andere Farbe züchten. Nach der Theorie dürfen wir mit unserer Schnorchelausrüstung ins Wasser und die Austern live angucken. Das Wasser ist türkis und sehr klar und es schwimmen ganz viele bunte Fische am Riff entlang, so dass wir gar nicht wieder aus dem Wasser raus wollen. Die Austernmuscheln sind im Wasser fast nebensächlich.

Spielplatz auf fijianisch.
Am 08. Mai waren wir dann direkt an der Datumsgrenze, die durch ein unscheinbares Schild neben einem Sportplatz gekennzeichnet wird. Denn dass diese Insel Ziel unserer Reise geworden ist, war kein Zufall. Sebastian hat diesen Aufenthalt fein säuberlich um seinen Geburtstag herum geplant, so dass er ganze 47 Stunden feiern kann!

Das wird sicherlich als Sebastians Highlight in die Reiseanalen eingehen.
Wir haben ihn also sowohl am 07. Mai (fijianische Zeit) als auch am 08. Mai (geographisch gesehen immer noch der 07. Mai, da wir östlich der Datumsgrenze wohnen) mit Kerzen und Ständchen geweckt und es uns zweimal zum Frühstück mit Pancakes und Omlette gut gehen lassen. An so einen Doppelgeburtstag kann man sich durchaus gewöhnen :-). Abends waren wir jeweils lecker fijianisch essen. Es gibt hier hauptsächlich Fisch, dazu in unserem Fall Kokosnussspinat und Brotfrucht (schmeckt ein bisschen wie Kartoffel) und zum Nachtisch Kokosnusseis mit Passionsfrucht bzw. Schokolade.

Wir wurden lecker bekocht.
In den hiesigen Dörfern wird übrigens noch über offenem Feuer gekocht. Tagsüber sieht man die Leute immer mit Feuerholz die Straße entlanglaufen. Als wir bei ein paar Stromschnellen baden waren, konnten wir auch beobachten, wie die Körperpflege hier funktioniert. Wer braucht schon Dusche und Waschmaschine, wenn es einen Fluss gibt? Die Männer haben zum Rasieren einfach noch einen Taschenspiegel mitgebracht und los ging’s.

Im Hintergrund sieht man die Einheimischen Wäsche und sich selbst waschen.
Taveuni hat ca. 12.000 Einwohner und wird auch Garteninsel genannt. Es ist hier sehr grün und regnet regelmäßig (wobei diese Dusche immer eine sehr willkommene Abwechslung ist und meist nicht länger als 10 Minuten anhält). Uns gefällt diese Insel sehr und wir sind gespannt, was die weiteren Inseln so Besonderes zu bieten haben.
Am Montag fliegen wir dann weiter nach Suva, um von dort mit der Fähre nach Ovalau zu fahren, wo Bobos Farm auf uns wartet.
3 Gedanken zu „Taveuni“
Wir haben wieder einen lieben Gruß aus weiter Ferne erhalten… vielen lieben Dank dafür. Und danke für die schönen Bilder und interessanten Eindrücke für uns Daheimgebliebene.
Die Treibstoffkalkulation finde ich persönlich ein wenig beunruhigend… aber die Waage scheint ja in Ordnung gewesen zu sein. In Deutschland hätte man wahrscheinlich gedacht, man ist bei “Verstehen Sie Spaß” gelandet.
Ich wünsche euch noch viele traumhafte Sonnenuntergänge (…natürlich damit es wieder ein tolles Foto gibt)!
Liebe Grüße von den drei Nordlichtern
Liebe Grüße für euch alle aus Plau, wo wir gestern mit leichtem Wind, etwas Regen und Sonne ein gutes Ansegeln hatten.
OpaPa Dieter & OmaMa Anne