nach Ovalau
[Sebastian 12.05.2015]
Auf zu Bobos Farm auf der kleinen Insel Ovalau vor der Ostküste der Hauptinsel Viti Levu!
Bus und Fähre buchen – Check.
Bobo kontaktiert, der uns an der Fähre gegen 16:30 Uhr einsammelt – Check.
Busbahnhof in Suva finden – Check.
Pünktlich samt Gepäck dort ankommen – Check.

Nein, kein Lemontree, sondern warten unterm Mangobaum
Bus kommt pünktlich 13:00 Uhr – Check.
Gepäck im übervollen Gepäckfach verstauen – Check.
Platz im rappelvollen Bus finden – Check (auch wenn Tine nur einen halben Sitz neben ihrer kräftigen Nachbarin hatte).
Nach ca. 1,5h Fahrt Ankunft am Fährterminal – Check.
Na dass klappt ja prima! Wir sehen sogar kurz darauf ein Fährschiff langsam einlaufen. Gut – das erste umständliche Anlegemanöver geht komplett schief und ein Tau reißt. (Später erfahren wir, dass dieses Schiff frisch erworben ist und man mit der Größe und dem Manövrieren noch nicht so vertraut ist.) Aber schon beim zweiten Versuch ist die Fähre dann nach weiteren 30 min endlich vertäut und kann ent- und wieder beladen werden. Das kann dann schon mal eine Stunde dauern. Wir sind ja auf Fiji und haben es ja nicht eilig. Die See ist ruhig, kaum Wind, der Hafen von Buresala liegt in Sichtweite, knapp 5 km entfernt – was kann jetzt noch schief gehen?

Ovalau! Jetzt ist es nicht mehr weit – dachten wir.
„Buresala? Da fahren wir heute nicht hin!“ Ausnahmsweise geht es heute mal nach Levuka. Die alte Hauptstadt Fijis liegt doch aber genau auf der gegenüberliegenden Seite der Insel Ovalau! Außer uns scheint das aber niemanden weiter zu stören. Also rufen wir kurz bei Bobo an, um zu erfahren, wie wir nun zu unserem Ziel Rukuruku (ja, ja so eine kleine Insel und so viele unterschiedliche Orte) gelangen können. Derweil umrundet die Fähre gemütlich die ganze Insel und wir können schon einmal einen Blick auf unser Domizil der nächsten zwei Wochen werfen. Es sind nur ca. 500m bis zum Ufer – Grmpf. So üben wir uns in Fiji-Time und harren der Dinge, die da kommen.

500m bis Rukuruku – könnte man schwimmen, aber nicht mit Gepäck.
Die Fähre ist offensichtlich in Italien erworben worden. Alles ist noch auf italienisch beschriftet und selbst die alten Werbetafeln hängen noch an den Wänden. In Levuka angekommen also wieder alle in den Bus. Um uns herum laufen vorsorglich schon mal die Motoren (und sorgen für tolles Klima im Schiffsbauch), während sich das Anlegen wieder in die Länge zieht. (Wahrscheinlich ist man hier einfach gründlicher.) Endlich geht’s los. Das erste Auto setzt zurück und wendet. Wendet? Nun ja, grundsätzlich ist es eine normale Roll-on-roll-off-Fähre mit einer durchgehenden Fahrspur vom Heck auf einer Seite entlang, am Bug wendend und auf der anderen Seite zurück zum Ausgang am Heck. Braucht man hier aber nicht! Die Deutschen immer mit ihrem Effizienzfimmel. Lass doch jeden rauffahren wie er will und dann auch wieder runterfahren wie er will. Ist doch eh genug Platz und Zeit haben wir doch auch, oder etwa nicht? Dumm nur, dass gerade Ebbe ist und die Rampe daher so steil ist dass die Limousine, die sich zuerst raus wagt, anfangs nicht über die Kante kommt. Mit etwas Anlauf und schieben klappt es dann. (Hörte sich aber für den Unterboden nicht gut an.) So entschied sich unser Busfahrer kurz vor der Rampe, als wir (natürlich) als Letzte das Schiff verlassen wollen, es doch besser ohne Passagiere zu versuchen. Also alle wieder raus und zu Fuß an die frische Hafenluft. (Die Ausfahrt des Busses ist ein Spektakel für sich und wurde von uns auf Film gebannt.) Danach alle wieder rein und auf geht’s in die Stadt. Nach (ungelogen) 300m sind wir da! Endstation für diesen Bus. Von hier aus geht’s mit lokalen Verkehrsmitteln weiter. Warum der Bus für die 300m auf die Insel verfrachtet werden musste, erschließt sich uns nicht vollständig. (Wahrscheinlich muss man dafür Ahnung von internationaler Logistik haben.)
Von Bobo wussten wir, dass uns ab hier ein „Truck“ nach Rukuruku bringen soll. Die Locals kümmern sich rührend um uns und stellen sicher, dass wir auch den richtigen erwischen. Der „richtige“ war ein vorn und hinten offener Pritschen-LKW mit Plane und Sitzbänken, der sich mit der Zeit immer mehr füllte. Als die gesamte Ladefläche mit Menschen und Gepäck gefüllt war, ging es endlich auf die letzte Etappe dieses überraschend langen Reisetages.

… und hier wieder ein Kandidat für die Rubrik der ungewöhnlichen Verkehrsmittel.
Der Fahrer hatte ein Einsehen mit uns und versuchte auf der 45 minütigen stockfinsteren Schotterstrecke wertvolle Sekunden herauszufahren. (Von LKW-Rally hatte ich bis dahin noch nie etwas gehört.) Mit dem Abblendlicht konnte man die Kurven zwar nicht immer sehen, ich bin aber sicher, der Fahrer kannte die Strecke. Leider verhinderten die häufigen Stopps in den einzelnen Dörfern eine neue Bestzeit. Gegen 20:00 Uhr – nach 7h (3,5h nach der geplanten Ankunft) – nahmen uns dann Bobo und Karin herzlich in Empfang.
Alltag in Fiji hautnah erleben – Check.
4 Gedanken zu „nach Ovalau“
HAPPY BIRTHDAY !! Auf Bobos Farm feierst du heute schon deinen 10. Geburtstag mit einer Schatzsuche. Du klangst am Telefon so fröhlich und … als ob du neben uns stehst. Viel Spaß heute und alles Gute für dein neues Lebensjahr. Wir wünschen Dir noch viele fröhliche, interessante, spannende Erlebnisse und Abenteuer auf eurer großen Reise … und … irgendwann ein zufriedenes Ankommen mit einem guten Schulstart. Wir feiern hier ein bisschen mit dir und grüßen dich, Josephina, Mama und Papa um die halbe Welt ganz herzlich,
dein Opa Dieter und deine Oma Anne