Schottland mal ganz anders

Schottland mal ganz anders

Eine letzte Nacht verbringen wir unter festem Dach in einem heimeligen, kleinen B&B in der Nähe des Airports, bevor wir uns erneut mit einem Campingmobil auf in die „Wildnis“ machen. Campingmobil oder RV (Recreational Vehicle) bedeutet dieses Mal ein Ford F-350 Pickup mit Camperaufsatz. Der knapp 8m lange Trümmer mit 450 PS zählt hier eher zu den kleineren Vertretern seiner Art. (Und wir fanden anfangs „Marty“ sehr groß.) Für unsere Bedürfnisse ist er mehr als ausreichend (Küche, große Kühl-/Gefrierkombi, großes Doppelbett, Toilette, Dusche) und bietet dank seitwärts ausfahrbarer Sitz-/Schlafecke mehr als genug Platz. (Nur aus dem Energiemanagement werden wir nicht so recht schlau. Schon nach einem halben Tag ohne Stromanschluss geht alles in die Knie.)

Ewig lang …
… und durch den „slide out“ auch mächtig breit.

Halifax, die Provinzhauptstadt lassen wir erstmal links liegen und erkunden den Südwesten von Nova Scotia. Die Landschaft erinnert stark an die schwedischen Schären: farbenfrohe Holzhäuser und Nadelwälder bis direkt ans steinige Ufer der unzähligen Buchten und kleinen Inseln.

Eine kurze Internetrecherche brachte Tine Gewissheit: Das ist KEINE Bärenspur!

In Lunenburg (ehemals Lüneburg) können wir es gut ein paar Tage aushalten. Tagsüber ein paar Ausflüge in die Umgebung (Wie wärs z.B. mit einer Kayaktour zu einer Kolonie Greyseals?) und danach die Annehmlichkeiten des kleinen Orts genießen.

Ein netter kleiner Ort mit vielen bunten Häusern.
Die Bluenose II ist der Nachbau des (in Kanada) berühmten Schooners, der Anfang des letzten Jahrhunderts viele Regatten gewonnen hat.
Die erste Hälfte der Tour war noch ohne Regen.

Frischen lokalen Hummer und Seafood essen – check; Craftbeer-Brauerei mit leckerem Essen und Blick auf die Stadt – doublecheck; nettes Café mit hervorragendem Kaffee – tripplecheck.

Lecker – wir sind sogar mit dem Hummerbesteck klargekommen.
Am Besten schmeckte das „Weizenbeer“.
Ein bisschen plüschig aber sehr gemütlich.

Überhaupt sind wir seit Kanada gefühlt im Relaxmodus unterwegs. Es bleibt neben der ein oder anderen Aktivität viel Zeit für lesen, spielen und ausspannen. Dann geht es weiter mit der Checkliste. Was gehört in einen Kanadaurlaub? Richtig, eine Kanutour. Also auf in den Kejimkujik Nationalpark im Landesinneren (der überschaubar großen Insel). Dort kann man einen riesigen See mit vielen Inseln erkunden.

Ideale Bedingungen – kaum Wind und ein paar Wolken am Himmel.
Vom Wasser aus kann man viel „deer“ beobachten.

Bei Interesse und passender Ausrüstung lassen sich auch die „single campsites“ auf den Inseln oder an entlegeneren Ufern ansteuern. Die Kanadier unterscheiden hier beim Campen zwischen Frontcountry (mit Auto erreichbar) und Backcountry (nur mit Kanu oder zu Fuß erreichbar). Zusätzlich gibt es natürlich auch etliche Wanderwege, denen wir uns selbstverständlich auch widmen. Hatte ich erwähnt, dass wir in „Neuschottland“ sind. Das wechselhafte Wetter passt zumindest dazu.

Hier gibt es viele deutsche Wurzeln. Wir sind auch an West Berlin an der East Berlin Road vorbeigekommen.

Die Tage fliegen nur so dahin. Es wird Zeit, Richtung Norden aufzubrechen, um pünktlich zum „Scallop“(=Jakobsmuschel)-Festival in Digby zu sein, bevor dann am Sonntag unsere Fähre nach Braunschweig (genaugenommen nach New Brunswick) geht.

Scheint, als ob das das neue Superfood in Kanada ist.

9 Gedanken zu „Schottland mal ganz anders

  1. Ein sehr schöner Bericht. Wirklich tolle Landschaft. Eurer Wohnmobil ist auch mega. 8 Meter, krass.
    Genießt die Zeit! Viel Spaß und viele Grüße von der AIDA Richtung Norwegen.
    Mandy

  2. Die Bilder und der Bericht ist wieder klasse. Das Wohnmobil sieht auch spannend aus. Wir wünschen weiterhin schöne Momente und Erlebnisse und Grüße an alle ☺️

  3. einen Meter Bier ist was feines. Da kann man sich das richtige Bier aussuchen. Die Häuser sind schön bunt und das Essen sieht köstlich aus. Gute Fahrt und schöne Erlebnisse.

  4. Von diesen Pickups haben wir auch viele gesehen. Manche hatten einen Dom auf der Plattform und zogen dann ein riesiges Teil hinterher. Und gefahren sind damit junge Mädels. Die Nummernschilder waren auch immer so lustig. Wie bei euch.
    Habt ihr schon einen Rev ol v er :-). Es soll ab und zu mal passieren, dass ein Bär zu faul ist, sich sein Essen selbst zu suchen. In den Nachrichten sind dann alle sehr traurig, wenn das Antibärenspre nicht gewirkt hat, obwohl dem Angler seine gefangenen Fische egal waren, er aber als Fressfeind zum äußersten greifen musste, um seine Haut zu verteidigen.
    Aber ihr habt ja einen Pfadfinder dabei. 😉
    LG aus FF bei 35°C

      1. Stimmt. Darüber hatten wir ja in PaS geredet. Er hatte da die ganzen Dienste aufgezählt und dass das Küchenzelt wohl wichtig ist. Aber es wird von den Großen geführt. 😉

  5. Beim Hummer und bei den Muscheln hätten wir gerne mitgeholfen. Übrigens hat sich der Pfadfinder gestern gemeldet und von einem tollen Lagerleben berichtet.

  6. Endlich tauchen auch wir
    in diesen wundervollen Bericht ein, danke.
    Gerade sind wir mit unseren Inseltouren
    – Rügen, Hiddensee, Greifswalder Oie und Vilm –
    gut unterwegs … heute sogar per Hubschrauber.
    Liebe Grüße euch allen aus Sassnitz
    von Thea, Gerd, Dieter, Anne

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