Countryroads

Countryroads

Nach zwei Stunden Mittagspause in der 4G „Metropole“ Herrmansburg ist der Blogeintrag samt Bildern endlich hochgeladen und wir können das Tagesziel ansteuern: Palm Valley – 16km Offroadstrecke am und im Flussbett des Finke Rivers. So zumindest die Beschreibung. Wir werden nicht enttäuscht. Wir sind entsprechend der Hinweisschilder am Anfang des Tracks (hoffentlich) gut vorbereitet: Reifendruck reduziert („loose gravel“ und sandige Abschnitte), Feuerholz außerhalb des Nationalparks gesammelt und vorab den Campground online gebucht. Die Route ist noch mal etwas ganz anderes als der vergleichsweise schnell (ca. 70km/h) zu befahrene Mereenie Loop vom Vormitttag. Hier variiert die Geschwindigkeit zwischen 40 km/h und Schrittgeschwindigkeit (mit der Hoffnung in den sandigen Abschnitten ja nicht stehen zu bleiben). Es sind allerdings auch regelmäßig andere Touristen auf der Strecke unterwegs so dass im Zweifel immer Hilfe erwartbar ist. Überhaupt erkundigt sich jeder auf den abgelegeneren Strecken bei (z.B. für Fotos) haltenden Fahrzeugen ob alles in Ordnung ist. Durchaus sinnvoll aber irgendwie auch sehr sympathisch. Alles in allem ein bisschen Nervenkitzel und ein großer Spaß für den großen und den fast so großen Jungen. Der Fahrer bekommt sogar eine erste Wasserdurchquerung spendiert, wenngleich der Navigator das Hindernis umgehend zu einer Pfütze degradiert.

Wasserdurchfahrt oder Pfütze? Ihr entscheidet!

Beim Campground wissen wir unsere gebuchte Platznummer nicht mehr – die Buchung ist dummerweise nur Online verfügbar (Merke: ALLE Mails vorher runterladen). Glücklicherweise hatten wir 2km vorher einen Hinweis auf einen „Mobile Phone Hotspot“ gesehen, der 150m entfernt auf einem kleinen Hügel sein sollte. Wir wundern uns zwar etwas, da man von der Piste aus keinen Empfang hatte, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt – und dieses Mal muss sie nicht mal dran glauben. So einen Hotspot haben wir noch nie gesehen – Man lege sein Handy in eine Halterung, die im Brennpunkt einer Sat-Schüssel liegt, welche das Tal entlang die Signale des Sendemasts in Herrmansburg auffängt. Klingt komisch, macht aber Sinn und am wichtigsten: es funktioniert. 4G in der Einöde. Es reicht sogar für ein Telefonat mit der Homebase.

Sieht komisch aus, funktioniert aber!

Beim Campground haben wir endlich Zeit für ein zünftiges Lagerfeuer im Outback. Klingt kitschig – wir genießen es trotzdem.

So gehört sich das.

Am nächsten Tag geht es dann die letzten 4 km hinein ins Palm Valley wo die namensgebenden Red Cabbage Palms wachsen. (Übrigens die einzige natürlich vorkommende Palmenart in Zentralaustralien, die nur in diesem einen Tal seit Millionen Jahren überlebt hat. Keine Verwandten im Umkreis von 1.000 km.) Wähnten wir uns tags zuvor schon auf einer Offroad-Piste, war das jetzt ein ganz anderes Kaliber. Wir brauchen 70 min für die kurze Strecke. Große Steine, Felsstufen, weicher Sand. Wir müssen regelmäßig aussteigen und uns die „Situation“ erst mal genau anschauen um zu entscheiden, wie wir am besten vorankommen. Ein großes Abenteuer mit etwas Nervenkitzel – genau so hatte ich es mir erhofft.

In dem Fall war der Weg auch das Ziel.

Die Wanderung im Tal der Palmen ist auch wieder ein Highlight. Nach unserer Bewertung noch vor Kings Canyon, Kata Tjutas und Uluru.

Man kann die spektakuläre Szenerie auf Fotos schlecht bannen.
Im Tal wächst ein kleiner Urwald – mitten in Zentralaustralien.

Auf dem Rückweg wissen wir, dass wir alle Abschnitte schaffen können und filmen fleißig (außerhalb des Nationalparks wird auch den zweite Drohnenakku geleert).

Auch eine Art einen Fluss zu drüberqueren.

In Herrmansburg können wir wieder unseren Eintrag hochladen um dann die letzten zwei Tage in der West MacDonnell Range zu verbringen, bevor wir am 21.5. unseren 4WD in Alice Springs gegen einen Minibus eintauschen werden.

Haben haben ein paar Brumbies vor die Linase bekommen. Das Objektiv hat sich gelohnt.

3 Gedanken zu „Countryroads

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