Bobos Farm, Ovalau, Rukuruku
[Christina 24.05.2015]
Die letzten zwei Wochen waren wir im Busch auf Bobos Farm in Rukuruku auf der kleinen Insel Ovalau und hatten (soviel sei vorweg gesagt) eine tolle Zeit. Bobo hat sein Farmhaus vor ca. 20 Jahren mitten im Busch aufgebaut und dafür mit der Machete Platz geschaffen und sämtliche Baumaterialen auf dem Rücken hierher geschleppt. Erstaunliche Leistung! Dafür hat er jetzt eine Farm auf einem traumhaften Flecken Land.

Das Haus von Bobo und Karin. Wir hatten einen eigenen Bungalow.
Hier wachsen einem die Früchte wirklich in den Mund (laut Bobos Beschreibung muss man nur ein paar Samen irgendwo hinwerfen und schon wächst dort etwas – grüner Daumen nicht notwendig). Und hier wächst alles – anbei eine kleine Aufzählung, was wir auf Bobos Farm alles gesehen haben: Mango, Kumquat, Orangen, Mandarinen, Limonen, Auberginen, Avocados, Bananen, Kokosnüsse, Yamfruit, Brotfrucht, Kürbis, Kava, Guaven, Sour Sap, Vanille, Zimt, Passionfruit, Starfruit, Kakao, Taro, Tomaten, Papaya, Kumara, Kassava … . Außerdem gibt es noch 10 Kühe, 2 Schweine, 2 Hunde und 4 Katzen. Also Urlaub auf dem Bauernhof. Das einzige, was es nicht gibt, ist Internetempfang. Dafür mussten wir immer auf einen Hügel klettern und das Handy hoch in die Luft halten 🙂

Nach kurzem Spaziergang kommt man zum Sunset Point (hier gab es dann auch Internet).
Jeden Tag nimmt Bobo sich die Zeit, uns die Gegend und die Insel zu zeigen. So waren wir zweimal in Levuka, der ehemaligen Hauptstadt Fijis (und mittlerweile Weltkulturerbe). Zu Levukas Hochzeit gab es dort 50 Hotels und Clubs – jetzt sind nur noch das Royal Hotel und der Ovalau Club übrig. Aber immerhin gibt es in der 100m langen Hauptstraße 5 Supermärkte, 2 Restaurants, eine Bank und einen Friseur.

Die kleine beschauliche Hauptstraße Levukas.
Von Bobo aus kommt man mit dem Bus (oder besser gesagt Laster) nach Levuka. Die Fahrt ist sehr ruckelig und bergauf wären wir zu Fuß sicherlich manchmal schneller, aber es ist eine tolle Erfahrung, mit den Einheimischen zu fahren. Sie kümmern sich alle sehr umeinander, lachen viel, jede Frau hat irgendein Kind auf dem Schoß – ich hatte Milli (eine süße kleine Fiji) auf meinen Beinen sitzen. Die Frauen fahren alle nach Levuka, um das Obst und Gemüse zu verkaufen, dass ihre Männer auf den Farmen geerntet haben. Das heißt, unter den Bänken und im Gang liegen überall Bündel mit Waren. In Levuka werden diese dann am Straßenrand aufgebaut und verkauft.

Die Mandarinen werden hier immer in Pyramidenform aufgebaut.
Und jedes Mal, wenn der Bus anhält, damit Leute zusteigen können, denkt man, jetzt passt wirklich niemand mehr rein und jedes Mal passen noch 2-3 Personen mehr auf die Bänke. Am Ende sitzt man wie eine Sardine in der Dose 🙂

… ohne Worte
Auch ein Rugbystadion gibt es in Levuka und wir hatten die Möglichkeit, das erste Spiel der Saison zu gucken. (Der Blick vom Stadion auf den Ozean war definitiv besser als in Auckland.) Die Mannschaften wurden lautstark angefeuert und es war eine tolle Stimmung vor Ort. Da der Busfahrer das Spiel auch unbedingt gucken wollte, stand dieser mit seinem Bus am Spielfeldrand statt nach Rukuruku zu fahren und die nächste (unsere) Fuhre war entsprechend vollgestopft (… und getankt hat er dann auch erst als alle Leute an Board waren). Fiji Time halt.

Es ist jedes Mal eine lange Reise zur Insel für die Gastmannschaft.
Außerdem hat Bobo uns das hiesige Dorf gezeigt (siehe Dorfbesuch) und die Kinder waren einen ganzen Tag in der Schule und haben fijianischen Unterricht erlebt (siehe Schule in Fiji).

Die kleine Dorfschule von Rukuruku.
Und natürlich waren wir schnorcheln – auf einer Sandbank … auf einer einsamen Insel … und in verschiedenen Buchten „vor der Haustür“. Anfangs waren wir noch etwas vorsichtig und konnten nicht genau einschätzen, welche Dinge im Wasser gefährlich sein können (Korallen, Anemonen, Haie …). Aber nun hat Bobo uns viel gezeigt und erklärt und wir fühlen uns mittlerweile ganz wohl im Wasser. Bobo war meistens mit uns zusammen schnorcheln und hat mit seinem Speer Fische geschossen.

Fast jeder Schuss war bei Bobo ein Treffer!
An Jonathans Geburtstag sind wir mit dem Boot zu einer sagenumwobenen Insel (Mystery Island) gefahren und hatten dort den ganzen Strand bei schönstem Sonnenschein für uns allein. Bobo hat mit seinem Speer Fische geschossen, die wir dann anschließend über dem Lagerfeuer gebraten haben.

Direkt aus dem Ozean – frischer kann der Fisch nicht sein
Dazu gab es noch ein paar leckere Sachen, die Karin vorbereitet hatte – alles serviert auf Bananenblättern. Der perfekte Tag.

Unser glückliches Geburtstagskind
Nach dem Essen waren wir noch einmal schnorcheln und Josephina und ich haben unseren ersten Hai gesehen (bestimmt 1,2m lang!). Wir sind erst Mal ein paar Züge rückwärts geschwommen und haben uns bei Bobo versichert, dass nichts passieren kann. Das war schon ein beeindruckendes Erlebnis. Leider war der Akku unserer Kamera schon vorher alle – sonst wäre hier das Beweisfoto.

Kein Hai – aber dafür ganz viele Fische.
Abenteuerlich war auch die Rückfahrt in Bobos offenem Kahn mit Außenbordmotor. Wind und Welle luden nur bedingt zur Fahrt übers offene Meer ein. Aber irgendwie mussten wir ja schließlich wieder zurückkommen. Die Kinder und ich haben unter einer Plane gesessen, sind trocken geblieben und mussten den Naturgewalten so nicht zuschauen.

Auf unserer Seite der Insel war es total windstill.
Jonathan musste übrigens für sein Geschenk eine Geheimschrift-Schatzsuche absolvieren. Er hat alle sieben verschiedenen Codes in Rekordzeit gelöst und konnte schon vor unserem Ausflug sein Geschenk enthüllen. Außerdem hatte er die einmalige Gelegenheit, mit seiner Oma zu telefonieren, die gleichzeitig Geburtstag hatte (obwohl sie eigentlich einen Tag eher Geburtstag hat – die Zeitverschiebung macht’s möglich). Sie haben sich also diesmal gegenseitig ein Ständchen gesungen. Das war sehr lustig.

zehn auf einen Streich
Kulinarisch wurden wir übrigens die letzten zwei Wochen von Karin hervorragend versorgt. Es gab leckeres Frühstück mit großem Obstteller, Toast sowie Müsli und ab und zu Pancakes oder Rührei. Mittags gab es immer eine Vorsuppe und ein leckeres vegetarisches Gericht und abends ein fijianisches Hauptgericht sowie jeden Abend ein anderes Dessert.

Frühstück auf der Veranda des Farmhauses – das erste Highlight des Tages
Zum Abschluss unseres Aufenthalts haben Karin und Bobo sogar noch ein (gar nicht fijianisches) BBQ organisiert. Bobo hat fleißig gegrillt, es gab Nudel- und Kartoffelsalat sowie Kuchen und wir hatten die Gelegenheit, Kava zu probieren.

Würstchen und Chicken über offenem Feuer gegrillt
Kava ist eine Wurzel, die zu Pulver verarbeitet und dann mit Wasser vermischt wird. Der entstehende Sud wird von den Fijis mit Vorliebe als Alkoholersatz getrunken. Kava legt wohl nur den Körper und nicht den Geist lahm. Aber so weit haben wir es nicht getrieben mit unserem Versuch (so richtig knülle wird man wohl erst nach 2 Litern Kava). Wir haben also ordentlich geschlemmt während unseres Aufenthalts und ich hoffe, die Kofferwaage am Flughafen schlägt nicht bis zum Anschlag aus 🙂

Zuerst wird die Kavawurzel zu Pulver gestampft …

… und anschließend wird getrunken.
Als nächstes geht es auf die Yasawas – einer Inselgruppe im Westen der Hauptinsel, wo diverse Filme wie Blue Lagoon oder Cast Away gedreht wurden. Wir sind gespannt.
Ein Gedanke zu „Bobos Farm, Ovalau, Rukuruku“
beim Lesen tauchen wir erneut in euer Reiseabenteuer ein, das man am liebsten festhalten möchte. Auf Bobos Farm und der Insel könnte es uns auch gefallen. Und, Jonathan, was für ein wunderschöner GeburtsTAG!!!
Wieder einmal lesen, hören, staunen wir … wünschen weiter alles Gute und grüßen ganz herzlich von der Plauer Frühlingsinsel,
Anne OmaMa & Dieter OpaPa