Hopewell

Hopewell

[Sebastian – 09.03.2015]
HOPEWELL: Eine Name wie Donnerhall – zumindest unter den BBH Backpackern. (BBH ist die größte Vereinigung unabhängiger Backpacker in Neuseeland mit derzeit 263 Hostels.) Der Backpacker am Kenepuru Sound ist beinahe legendär. Allein in den letzten 15 Jahren ist er 13 Mal zum besten Backpacker gekürt worden. Schon bei meiner ersten Tour 1998 war mir dieser Backpacker wegen seiner Bewertung von über 90% im BBH-Guide aufgefallen. (Aktuelle Bewertung: 98%) Aber auch bei der zweiten Tour vor 12 Jahren haben wir es nicht bis dorthin geschafft (weil alles ausgebucht war). So war es meinen Eltern vorbehalten, den Traum selbst zu erleben. Damit stand fest, dass Hopewell dieses Mal ganz oben auf unsere Liste kommt. Abgesehen von unserer ersten Station nach dem Flug ist dies die einzige Unterkunft, die wir in Neuseeland vorab fest gebucht hatten. Die Erwartungshaltung war also entsprechend hoch – die Enttäuschung also vorprogrammiert?

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Eine einsame Lodge am Fjord. Kann das so idyllisch sein wie es klingt?

Um das herauszufinden, müssen wir die Hürde nehmen, welche die Ruhe und Harmonie dieses Fleckchen Land begünstigt – 72km kurvige, schmale gravel road entlang des Kenepuru Sound. (Der Kenepuru Sound ist ein langer Meeresarm im wild zerklüfteten Nordosten der Südinsel, den sogenannten Marlborough Sounds.) Dort wo die Straße aufhört, stehen an einer kleinen Bucht mehrere nette Holzhäuser – die Hopewell Logde. Der Empfang ist selbst für neuseeländische Verhältnisse ausgesprochen herzlich. Die Managerin empfängt uns erst mal mit frischem Tee und Cookies. Wir unterhalten uns sehr angenehm bevor sie uns herumführt und uns unser Zimmer und die ganze Anlage zeigt. Um es kurz zu machen: Der BBH-Guide hatte recht. Die Lage am meergrünen Wasser ist traumhaft, das Zimmer ist groß und mit Blick auf die Bucht (inkl. Sonnenaufgang und Vollmond), die Küche ist groß, sauber und topmodern, nebenan ist ein großer gemütlicher Aufenthaltsraum mit Ofen, Couches, Musik, Büchern und Spielen, man kann Fahrräder, Kayaks und Dinghys ausleihen, …

... es gibt Hängematten und einen Hot Spa direkt am Meer, ...

… es gibt Hängematten und einen Hot Spa direkt am Meer, …

… jeden zweiten/dritten Tag ist (kostenloser und sehr kommunikativer) Muschelabend, es wird auf Nachfrage frisches Brot oder Pizza zubereitet, die ganze Anlage ist sehr harmonisch gestaltet und wird liebevoll von Linley und Mike gepflegt, die sich ausgesprochen herzlich um ihre Gäste kümmern. Man ist sofort im Relaxmodus – und das haben wir die nächsten sechs Tage auch fast ausschließlich gemacht.

Für den Sonnenaufgang sind wir oft zu spät aufgestanden.

Für den Sonnenaufgang sind wir oft zu spät aufgestanden.

Vorher wartete aber noch ein zusätzliches Highlight auf uns. „You’ve got mail.“ So wurden wir in Hopewell begrüßt. Doch statt eines Briefes warteten zwei exakt auf 2kg getrimmte, randvoll mit Leckereien, Grüßen und anderen Nettigkeiten gefüllte Pakete aus Frankfurt und Schwerin. Was für eine angenehme Überraschung! Danke.

Selbst nachts hört die Idylle bei Vollmond nicht auf. (Wann beginnt eigentlich Kitsch?)

Selbst nachts hört die Idylle bei Vollmond nicht auf. (Wann beginnt eigentlich Kitsch?)

Die sechs Tage in Hopewell vergehen wie im Flug. Wir leben in den Tag hinein. Die Kinder probieren ihre neu (für die Südsee) erworbene Schnorchelausrüstung aus und üben sich im rudern. Wir kochen ausgiebig, lernen Spanisch, lesen, schreiben und spielen… quasi ein Miniurlaub auf der Reise. An den ersten beiden Tagen hilft das Wetter mit Regen und Sturm, dem Erlebnisdruck erfolgreich zu widerstehen.

Wir sind bereit! Die Südsee kann kommen!

Wir sind bereit! Die Südsee kann kommen!

Linley fragt uns, ob wir mit den Kindern die örtliche Schule besuchen möchten, sie kennt die Rektorin dort. Super Idee – also statten wir am Freitag der Waitaria Bay School einen Besuch ab. (Mehr dazu könnt ihr Jonathans Bericht entnehmen.) Am vorletzten Tag trifft dann noch eine andere deutsche weltreisende Familie mit Kindern in Hopewell ein. Unsere Kinder sind begeistert. Heute Nachmitag fahren wir alle gemeinsam zur Muschelfarm und lassen den letzten Abend mit einer großen Gourmetpizza ausklingen.

13 Schüler der Klassenstufen 1-8 lernen in der Waitara Bay School.

13 Schüler der Klassenstufen 1-8 lernen in der Waitaria Bay School.

Morgen geht es nach Picton und dann mit der Fähre über die Cook-Street auf die Nordinsel nach Wellington.

Wenn wir noch etwas üben brauchen wir das nächste Mal keine Fähre zur Nordinsel.

Wenn wir noch etwas üben, brauchen wir das nächste Mal keine Fähre zur Nordinsel.

Ein Gedanke zu „Hopewell“

Mandy

Sehr schön! Schule unterwegs, so sind die Kinder fit nach der Rückkehr