Kuala Lumpur
[Sebastian – 06.01.2015]
Eigentlich hätte alles ganz entspannt sein können: Mit vollem Gepäck auf Rollern zum Minibus, als Sardine nach Bangkok, den Taxifahrer zum Hotel navigieren, am 29.12. morgens rechtzeitig zum Flughafen und dann den kurzen Hopser mit AirAsia rüber nach Kuala Lumpur. Hätte – bis zum Absturz von AirAsia QZ8501 am Tag vor unserem Abflug.
Rein rational betrachtet hat sich durch die Tragödie unser Risiko überhaupt nicht verändert. Wenn es dann aber so kurz vorher passiert, ganz in der Nähe, mit der gleichen Fluglinie wird einem, ob man will oder nicht, doch etwas mulmig. (Zumal vor unserem Abflug das Flugzeug noch als „verschwunden“ galt.) Das man während des Fluges aufgrund dunkler Regenwolken draußen nichts erkennen konnte, tat sein Übriges. So waren wir beide (den Kindern hatten wir nichts erzählt) erleichtert, als wir planmäßig in Kuala Lumpur landeten.

Ja, Jonathan sitzt, wenn auch knapp.
Die Hauptstadt Malaysias empfing uns mit 30 Grad und Nieselregen (das erste Mal Regen seit 47 Tagen). Aber nicht nur das Wetter war ganz anders als im (zumindest während unseres Besuchs) sonnigen Thailand. Eine kleine Auswahl gefällig? (Erster Eindruck – kein Anspruch auf Vollständigkeit!)
Alles ist hier viel sauberer, ordentlicher und gepflegter. Man kann alle Schilder lesen (wenn auch nicht immer verstehen). Sehr viele Malaysier (Malaien sind eine Volksgruppe) können gut Englisch. Man sieht häufig fast die gesamte Volkswagenpallette auf den Straßen. Man sieht kaum Pickups. Verkehrsregeln scheinen eine Rolle zu spielen. Es gibt weniger Roller (und jeder trägt einen Helm – inkl. Mitfahrer!). Es gibt keine TukTuks. Es gibt kaum Essensstände an der Straße. Die Supermärkte (auch die kleinen) bieten ein größeres Angebot an europäischen Speisen. Die Vielfalt der Restaurants ist höher (malaiisch, indisch, chinesisch, vietnamesisch, thailändisch, italienisch, amerikanisch, vegetarisch …). Die kulturelle Vielfalt im Straßenbild ist höher (wobei muslimische Malaien die größte Gruppe stellen).

Von der Unterkunft war es ein kleiner Fußmarsch bis zur nächsten Metro-Station.
Unsere Unterkunft ist trotz guter Kritiken (bei AirBnB) leider ein Reinfall. Das Zimmer ist im wahrsten Sinn eine Bruchbude. (Mein Bett kracht am dritten Tag zusammen. Reaktion des Hosts: Ja, kennt er – muss er dann irgendwann nach unser Abfahrt wieder reparieren lassen. Super!) Die Küche (ein Grund für die Wahl dieser Unterkunft) ist total verdreckt, kein Topf, keine Pfanne, kein Toaster, kein Ofen, dafür 6 cm lange, ungebetene Besucher (ja, ich meine Kakerlaken!). Schade. Also wird improvisiert.
Wir verbringen viel Zeit in der Stadt und erkunden u.a. einen interessanten Vogelpark, besuchen die Petronas Towers (die zwischen all den anderen Riesengebäuden gar nicht mehr so riesig wirken) und decken uns in riesigen Malls mit Leckereien für unsere Silvesterfeier ein.

Einer der vielen Piepmätze im KL Bird Park.
Am Silvestertag gönnen wir uns ein ausgiebiges Lunchbuffet auf dem Fernsehturm Menara Kuala Lumpur. Mit 421m + Hügel ist er ungefähr so hoch wie die Petronas Towers, die etwas tiefer in der Ebene stehen. Die Tische drehen sich innerhalb von ca. 2h einmal um die Turmachse (und auch am Buffet vorbei). Das Essen ist sehr vielfältig und lecker und die Aussicht ist fantastisch.

Das Drehrestaurant serviert neben leckerem Essen auch solche tollen Ausblicke.
Abends lassen wir es uns in der Unterkunft gut gehen: Wir sehen einen Kinderfilm, spielen das 7er-Spiel, schlemmen (Es gibt deutsches Bier für mich!), sehen „Dinner for Ah!“ (Sondersendung von „Wissen macht Ah!“) und bekommen aus der Ferne einen kleinen Teil des Feuerwerks in der City mit.
Am 2. Januar brechen wir per Bus auf Richtung Norden zur Insel Penang. Hier verbringen wir angenehme Tage …
… aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden!
Vielen Dank für die vielen lieben Weihnachts- und Silvestergrüße. Wir haben uns sehr darüber gefreut!
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